Category Archives: Kopfkino

I spend all my energy walking upright …

“I spend all my energy walking upright
I like the masked noise quiet of your breathing nearby
When I accelerate I remember why it’s good to be alive”

Durststrecken, den Durst strecken und das Prinzip Hoffnung und Vorfreude waren der Inhalt der letzten Jahre. Es war still und doch so laut. Und alles gleichzeitig, ein Rauschen. Und irgendwie ist mir die Musik abhanden gekommen oder die Zeit mich mit ihr zu beschäftigen, weil mein Kopf voll war und noch immer ist und mich der Weltschmerz fest im Bann hat.

Ich halte viel fest an vertrauten Tönen, bin müde für neue Töne und erkenne dann manchmal was ich verpasse. Aber das Verpassen tut nicht mehr so doll weh wie früher. Es hat einige Zeit gedauert, und vielleicht ist das was ich zu erkennen glaube auch noch nicht auserkannt: mir war alles zu viel, Musik und Konzerte und alles war eigentlich zu viel. Die Balance war nicht da, ich habe mich verloren.

Gefunden habe ich mich jedoch nicht, im Gegenteil.

Gerade hole ich mir Erinnerungen zurück, die vor lauter Leben und Abenteuer der letzten Jahre verschwunden waren. Und eine schöne Erinnerung ist die Musik, die Vorfreude auf Nada Surf Konzerte. Zwar hatte ich sie bereits 2018 wieder live gesehen, doch ist seitdem so viel passiert, dass ich nochmal ein paar Schritte zurück machen musste.

Nachdem das Konzert der Tour von 2020 von Nada Surf in den letzten Jahren immer wieder verschoben wurde, waren wir am vergangenen Donnerstag endlich alle wieder vereint. Es fühlte sich an wie ein Deja vu, sie erst vorher im Michelle Records auf der kleinen Schaufensterbühne und dann später auf der großen Bühne in der Fabrik Hamburg zu sehen. Und es fühlte sich an, als wäre nichts gewesen die letzten Jahre.

Was haben wir laut mitgesungen, step right, step left zu “Inside of Love” getanzt und wichtigen Worten über den Tiger im Raum gelauscht.

Diese Band und ihre Musik ist wie ein Zuhause, ein Universum, in dem man sich mit guten Menschen trifft, Musik guter Menschen lauscht und einfach mal das ganze Weltentreiben vergessen kann. So much love und always love! ❤️

Wo all das hinführt, keine Ahnung. Doch Musik hilft und heilt gerade …

#NadaSurf #nadasurfconcert #MusikWasMyFirstLove #GoodPeople #HappyKid #MusicPhotography #AlwaysLove

There are no goodbyes…

Fuck man, diese Zeilen tippen sich nicht so einfach. Der Kloß im Hals ist dick, sehr dick. Die Entscheidung fiel bereits lange vor heute, doch leicht war und ist sie nicht. Nach 12 Jahren wird es den Mixtapebabe Music Blog nicht mehr so geben. In den letzten Jahren hat sich mein Fokus einfach in eine andere Richtung verschoben, ist die “Arbeit” hier für eine Person einfach zu viel geworden und hat mich letztendlich keine freien Entscheidungen mehr treffen lassen und mich unter Druck gesetzt. Die Halbherzigkeit der letzten Jahre tut fast noch mehr weh, als nun zu winken und “Ahoi” zu rufen.

Seit 2006 gab es dieses musikalische Kleinod, sehr persönlich anfangs, bis ich auch professionell auf anderen Musikseiten meinen Senf zu Konzerten, Platten und in Interviews hinzugeben durfte. Die Erfahrung, die ich all die Jahre gemacht habe, sind in mein Herz gebrannt, durfte ich nicht zuletzt durch diesen Blog mit tollen Bands sprechen, auf hunderten von Konzerten tanzen und lauschen, viele schöne neue und alte Platten hören und meiner Leidenschaft, dem Schreiben nachgehen. Herzlichsten Dank ihr Mitleser, ihr Musiker und Künstler, Festivalbetreiber und Promomenschen für all euer Vertrauen.

Mein Herz für Musik, die Leidenschaft fürs Schreiben sind nicht einfach so vergangen. Sie sind noch da, doch nicht mehr der Lebensmittelpunkt. Weitermachen werde ich, früher oder später. Doch wie und wo, das wird sich noch herausstellen.

“Nimm mein Mixtape, babe
Ich hoffe daß es dir gefällt
Nimm mein Mixtape, babe
Mit Liebe zusammengestellt
Nimm mein Mixtape, babe
Egal wo du jetzt bist
Hör mein Mixtape, babe
Damit du mich nicht vergisst”

Danke Olli für diese Zeiten, weshalb dieser Blog so hieß wie er hieß!

P.S. Die Facebook-Seite wird es erstmal weiterhin geben, ersetzt aber natürlich nicht den Blog.

I never went south – Aldrei Fór Ég Suður 2015

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Iceland is not just well known for its unique and wild nature, it is very well known for its grand music scene and festival culture. More than twenty big and smaller festivals are held during the whole year.

Now these days it comes up to “Aldrei Fór Ég Suður”, which will take place on easter (3.-5. of april) in Isafjörður – the capital of the beautiful westfjords of Iceland. This music festival was originally founded by musician mugison​ and his pabbi – only icelandic musicians are playing free shows all over the town…in that case “aldrei fór ég suður” means “I never went south”.

So on Easter you could see the small city of Isafjörður crowded with music lovers and musicians like Gudrid Hansdottir, Valdimar​, Pink Street Boys, Boogie Trouble​, Prins Póló, Rythmatic​ and Júníus Meyvant​!

If they never went south, then we are going north (west)!

Zugehört: New Partner

New_Partner_FrontEs ist Februar, wir streunen schon viel zu lange einsam und allein umher, sitzen an Bars mit mehr als einem Glas Rotwein, erzählen jedem der es nicht hören will, wie gut es ist so frei zu sein oder schweigen mit betretener Mine vor uns hin. Und wir klammern uns an jeden Strohalm, an jeden Jackenärmel oder nur an ein freundliches Lächeln, um uns dann beim Einschlafen selbst die Hand zu halten.

Und dann wacht man auf mit den ersten Klängen von New Partner, mit der Stimme Björn Wahlströms, die sich sofort in das Loch im Bauch brennt, die I am Kloot-Synapsen aktivieren und man fühlt sich geborgen, verstanden, begleitet in seiner Sehnsucht. Eine Sehnsucht die dank Stargazer Records und New Partner nun mit Americana- und Folk-Klängen begleitet wird, eine Sehnsucht die von Verlust, den eigenen Wurzeln, Familiengeschichten und natürlich Liebe erzählt. Und zwischen all dem findet sich mit “I won’t kill you” ein kleiner Stomper á la Two Gallants, der einen plötzlich aufspringen lässt aus der Ruheposition, die Füße und Hände zappeln unkontrolliert, bevor man bei “Long Lost Wish” wieder in die Ausgangsposition verfällt.
Doch man sitzt nicht mehr allein in der Ecke, man hat mit Ruppel und Stefan von Grant Creon, Per von Bring The Mourning On und Golden Kanine und dem Videographer (“Fading Trail” von Bring The Mourning On, “Climb” von Golden Kanine) und Idle Hands-Mastermind Björn Wahlström neue Leidensgenossen, New Partner halt. Zwar treten sie einem nicht in den Arsch, doch ist gemeinsames Leiden, Sehnsüchteln und Wein trinken doch besser als es allein zu tun.

Ab dem 20. Februar beim Plattenhändler eures Vertrauens oder als Pre-Order bei Stargazer Records!

New_Partner_Print

Zugehört: Damien Rice

Was gibt es schöneres, als das Album auf das man seit acht Jahren gewartet hat, mit einem guten Freund zu teilen, mit dem man jenen Damien Rice seit mindestens acht Jahren teilt.
Zwei Menschen, die gleichzeitig geflashed sind, ohne am selben Ort zu sein mit komplett unterschiedlichen Voraussetzungen. Hier Reykjavik, dort Aiterhofen. Und “My Favourite Faded Fantasy” von Damien Rice:

“My Favourite Faded Fantasy”
Aiterhofen: Was mich ärgert ist, dass drei Songs von acht vorher schon zu hören waren.
Ich hätte mir in die Hosen gemacht, hätte ich die Songs nicht im Vorfeld gekannt.
Geweint wie ein kleines Kind. Jetzt war ich schon etwas gefasster. Die drei Pres sind natürlich mehr als irre! Bin gespannt, was mit den anderen noch passieren wird, endlich wieder was zu entdecken.

“It Takes A Lot to know a Man”
Reykjavik: Sag was!
Aiterhofen: Sag du doch was!
Reykjavik: Schönes Piano. Oh, und das Ende ist toll! Das macht den Song unvorhersehbar.
Aiterhofen: Absolut! Streicher alla Rubin.
Reykjavik: Ach, das ist noch gar nicht das Ende….WOW!
Er verändert sich in der Mitte von etwas harmlosen zu etwas fast bedrohlichem, oder gewaltigem. Und dann bricht er wieder und Feuer knistert. ich sitze mit ihm in einem Raum, er spielt Piano und ich lausche. Aber nicht als anwesender Mensch, eher als Gemälde oder als altes Foto in einem Bilderrahmen auf dem Kamin, weil das so intim und nah ist, dass eine Person im Raum stören würde.
Aiterhofen: Knister knister, Piano. Mein Wein erzählt grad die selbe Story. Erst ist er bitter, schmeckt nach Eisen. Kaum eine halbe Stunde offen, entwickelt sich sein Geschmack. Brombeere. War vorher nicht zu schmecken. Die Streicher sind sooo toll eingesetzt zum Schluss hin und dann die Bläser. Baaaammmmmm – wie man so im Jugendjargon sagt.
Reykjavik: Den Song find ich wirklich bombastisch, wunderschön, er füllt einen tollen Raum und riecht nach Kaminholz, nach Wein auf selbigem und ein bisschen Staub in den Ecken. Nach einem frisch gewaschenem Hemd, in dem Damien am Piano sitzt. Barfuß.
Aiterhofen: Der ist irre lang! Fazit?
Reykjavik: Also bis zur Hälfte dachte ich, ok. Und dann kam der Bruch, die unvorhergesehene Wendung.
Aiterhofen: Klavier und dann die geilen Streicher. Super gemacht. Gänsehaut.
Reykjavik: Überrascht, Gänsehaut, verzaubert!

“The Greatest Bastard”
Reykjavik: ich würde ihn als klassischen Damien bezeichnen…sehr minimalistisch. Man hört, wie er die Saiten anschlägt und atmet. Das mag ich.
Aiterhofen: Grooooßßß, klassisch, mit der beste bisher. Und jetzt sind wir erst bei Song 3!
Die Melodie pulsiert wie wild durch meinen Körper. Der edelste Wein ist den Song nicht wert

“I Dont Want To Change You”
Aiterhofen: Streicher auch wieder top. modern, aber passend bzw bisschen wie die alten Soul Sachen. gut gemacht.
Reykjavik: Zu dem Song hab ich eine schöne Situation: wir hielten nach einem wunderschönen Mooslavafeld irgendwo an nem Straßenrand…weil das Licht so toll war, so friedlich, so ….und dann kamen die ersten Töne von “I dont want to change you” aus dem Radio…und ich hab Gänsehaut bekommen.

“Colour Me In”
Aiterhofen: boahhh Explosion! Wie hat mir das gefehlt!
Reykjavik: Gänsehaut durchzieht sich. Mir kullern grad ein paar Tränen, weil der Song so schön und gewaltig ist!
Aiterhofen: Jede Träne ist es wert.
Reykjavik: Ich befürchte ich werde die ganze Nacht das Album hören!

“The Box”
Reykjavik: Ich komme langsam wieder dahin, mich für Musik zu begeistern, hatte und brauchte ich lange Zeit nicht…tatsächlich nicht…einfach mal für sich sein, Natur hören und genießen
Aiterhofen: Alles ist Musik. Schwingung. jedes Geräusch. selbst die Stille schwingt. oft noch schöner als alles Gespielte.
Reykjavik: Aber Damien ist der auf den ich mich seit acht Jahren gefreut hab.
Aiterhofen: Er kam zur richtigen Zeit.
Reykjavik: Er wäre immer zur richtigen Zeit gekommen. FUCK…er weiß doch immer wieder zu überraschen!
Aiterhofen: Rick Rubin, der Hund, hat ihm da schon ein paar fette Streicher hingezaubert und ihn aber auch pure gelassen. Kein Ausfall bisher.
Reykjavik: ich finde das passt alles ziemlich gut zusammen und “The Box” ist der Hammer!
Aiterhofen: Erst erinnert er sehr an “Blowers Daughter”
dann…geht er eine tolle andere Richtung.

“Trusty And True”

Aiterhofen: Trotz der kurzen Tracklist ist es eine relativ lange Spielzeit.
Ahhhh
Geil
Zweistimmig
Sehr irisch
Ich hab die Instrumentenliste im Booklet gelesen. Irre viele Instrumente sind am Start aber man merkt das nicht. Klingt alles ehrlich.
Reykjavik: Und klingt alles erdig. Dieser Song ist aber bisher der poppigste.
Aiterhofen: Er hat sich verändert, aber in einem guten Rahmen.
Sehr poppig! Hab in nem Interview gelesen, dass er sich gegen Radiosongs wehrt, deshalb sind die Songs auch immer über 5 min. Großartig. Zusätzlich ist der Wein den ich grade trinke, einer der besten. Passt alles irgendwie heute.
Reykjavik: Hab heut nen kleinen Schnipsel über die Entstehungsphase gesehen…da meinte er auch, dass er mit Druck nicht arbeiten kann, dass er Inspiration und Zeit braucht.
Aiterhofen: Schade, dass du dich nicht mit mir betrinkst. das wär es wirklich wert.

“Long Long Way”
Aiterhofen: Uuuhhhhh, sehr sphärisch!
Reykjavik: Ja sphärisch, aber dann bombastisch. Guter Abschluss!
Aiterhofen: Ich höre viele Alben und oft denk ich mir, boah, das ist krass gespielt.
Instrumental geile picking Gitarre, irrer Basslauf usw.
Das dachte ich zu keiner Sekunde bei Damien.
Das kann fast jeder Anfänger spielen.
Aber mich kriegen diese ausgeheckten Sachen nicht so arg, als wenn einer Songs schreiben kann und dann noch so interpretieren. Viele studierte Musiker maskieren ihre fehlenden Songwritingkünste durch Können am Instrument. Er muss nix maskieren.
Ich hab sieben Lieblingslieder und das achte gibt sich Mühe.
Der schönste Abend des Jahres, ohne dass irgendetwas passiert.
Nur Musik
und deine Worte
Toooooollll
danke
Das war ne großartige Idee!
War hoffentlich meine.
Reykjavik: ich glaube es war unsere…wir haben es beinahe gleichzeitig ausgesprochen.

Die Erwartungshaltung war groß, die Vorfreude ebenso und ein wenig auch die Angst vor Radiohits, Ausverkauf und Mainstream. Doch davon ist der Ire weit entfernt, auch wenn seine Songs noch das kühlste Herz erweichen könnten. Mit “My Favourite Faded Fantasy” knüpft er also da an, wo er mit seinen vorgängigen Erfolgsalben “9” und “O” vor acht Jahren aufgehört hat. Und ich kann nicht aufhören, mich verzaubern zu lassen. Bleib noch ein bisschen Damien!

 

 

 

Stand der Dinge…

Hier war und ist es ziemlich leise in den letzten Monaten. Ich wohne seit ein paar Monaten in Island, wo die Zeit bislang häufig knapp war. Das möchte ich ändern, weiß nur noch nicht ob ich es in dem Umfang ändern kann, wie ich möchte. Deshalb könnt ihr auch gern auf die Facebook-Seite rüberschlappen, denn dort schaffe ich es häufiger Musiktpps, neue Alben, On-Tour-Daten und andere Dinge an die richtigen Ohren zu bringen.  Und sonst nicht müde werden und auch hierher wiederkommen. Danke für die Aufmerksamkeit!

Why don’t you dance to the music…

…I hear inside my head?!

So oder so ähnlich könnte das Motto zu der am 15. März stattfindenden Heartphones – Kopfhörer-Party im Hamburger Knust sein. Kopfhörerparty? Klingt komisch, aber tatsächlich ist es eine der wenigen Tanzveranstaltungen, bei denen nur sehr wenige Menschen eine Fresse ziehen. Stell dir vor: du kommst in den Club, siehst die Menschen tanzen und hörst sie kichern oder unverständlich singen. Und du stellst fest “irgendwas fehlt doch!”. Und Sekunden später fällt dir auf “die Musik”. Erst zweifelst du, bist gehemmt, als du die Kopfhörer aufsetzt. Aber eigentlich ist es ganz einfach, genauso einfach wie auf einer normalen Party. DEIN Song kommt und du denkst “Juchuuu”, du denkst es nicht nur, du sagst es laut. Im nächsten Moment merkst du wie du rot wirst, weil du weißt, dass ja jeder dich hören könnte, der die Kopfhörer nicht auf hat. Dann wieder DEIN Song und du fängst an zu tanzen und mitzusingen. Und plötzlich ist es dir egal. Du tanzt weiter, deine Freunde auch…manchmal aber in einem anderen Takt, als zu dem Song, zu dem du grad tanzt. Denn sie tanzen nicht zu der Musik die grad auf deinen Ohren sitzt, sondern haben einen der anderen zwei weiteren Kanäle gewählt. Lippen bewegen sich, alles lacht und tanzt. Nach einer Weile treibt dich der Durst zur Bar, du nimmst die Kopfhörer ab und freust dich, dass du dem hübschen Barmann nicht etwas entgegenschreien musst, sondern im normalen Ton dein Getränk bestellen kannst. Und dann stellst du dich kurz zur Seite und schaust dich um…Menschen die völlig befreit laut und in ihrer eigenen Sprache mitsingen. Und du lachst, aus vollem Herzen, nicht weil du dich lustig machst, sondern weil es eine so entspannte Stimmung ist und ja, auch weil es ein bisschen witzig ist. Alle lächeln sich an, alle haben Spaß, alles tanzt. Und am Ende des Abends wirst du glücklich sein, weil du zu der Musik getanzt hast, die in deinem Kopf war, ausgelassen und glücklich. Und das macht die Heartphones-Kopfhörerparty. glücklich!

Kopfkino: Morning Runner

Als ich letztens Musik für ein paar Stunden musikalische Untermalung für die Pausen bei einer Konzertveranstaltung zusammensuchte, fiel mir das Album “Wilderness Is Paradise Now” der britischen Band Morning Runner in die Hände. Und schwups schwirren sie nun seit Tagen wieder in meinem Kopf herum. Neben ihrem einzigen Album haben sie die zwei EPs “The Great Escape” und “Drawing Shapes” rausgebracht. Darf man dem geschriebenen glauben, haben sich die Jungs schon ein Jahr nach Veröffentlichung von “Wilderness Is Paradise Now” (2006) getrennt, weil ihr Label ein Hit-Nachfolge-Album gefordert hat. Daumen hoch für so viel Konsequenz, schade ist es dennoch, zählen ihre Songs auf jeden Fall zu den Besten in der damaligen Zeit. Mich erinnert es tatsächlich an eine stundenlange Autofahrt zum Haldern Pop, bei der “Wilderness…” unsere Musik zum Festival-Roadtrip war. Sonne, die hoch am Himmel steht, die Füße ausgestreckt auf dem Amaturenbrett, immer wenn der Verkehr auf der Autobahn zu dicht war, wir langsam fahren mussten, wurden die Scheiben runtergekurbelt. Wir steckten voller Vorfreude, hibbeliger Nervosität und waren glücklich dabei. Das ist es auch, was das Album ausmacht, die Mischung aus ruhigen Teilen, die in getriebene hibbelige Parts übergehen und eine gewisse Lebensfreude ausstrahlen, die auch durch das Piano übertragen wird. Es ist zwar wegen dieses Hammer Debüt-Albums traurig, dass es diese Band nicht mehr gibt, doch ist es manchmal vielleicht gut, da aufzuhören wo es noch gut ist. Mehr Hit hätte es nicht werden können. Sänger Matthew Greener und Ali Clewer haben allerdings nicht aufgehört, sondern sind als Perfect Life weiterhin musikalisch tätig, aber an die Songs von Morning Runner kommen diese nicht ran.

<p><a href=”http://vimeo.com/5975266″>Morning Runner “Burning Benches”</a> from <a href=”http://vimeo.com/user734052″>David Chaudoir</a> on <a href=”https://vimeo.com”>Vimeo</a&gt;.</p>