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I love you but I’ve chosen Immergut Festival!

Nachdem ich früher immer gern zum Immergut Festival wollte, es aber irgendwie immer zu weit weg war und niemand mit mir da hin wollte, bin ich im letzten Jahr das erste Mal dort gewesen. Und was soll ich sagen: zauberhaft, klein, gemütlich, spannende Musik, Neuentdeckungen. alte Lieben.

Ich habe neue Lieblingsmusik von Joya Marleen mitgebracht. Alles war superschön und nichts tat weh. CASPER muss wieder ins positive Gedächtnis und zu den Bulgarian Cartrader möchte ich nochmal wild tanzen. Und und und.

Das ist so ein schönes und wichtiges Kulturprojekt, so liebevoll und ich fühle mich an diesem Ort und in meiner Festivalgruppe so wohl und sicher, wie ich mich selten auf Festivals gefühlt habe. Das liegt auch am Awareness-Konzept des Festivals, am tollen Musik- Diskussions- und Leseprogramm, am Anspruch gewisse Nachhaltigkeitsprinzipien umzusetzen und auch am guten Essensangebot. Und all das hat mich veranlasst, auch in diesem Jahr dort gewesen zu sein und schon das Ticket für 2024 gekauft zu haben. Nun träume ich noch ein bisschen von diesen Tagen im Mai mit der besten Festival Crew, gutem Essen am Camp & auf dem Gelände, Solerodrinks und warmen, mückenreichen Tagen auf dem schönsten, kleinen Festivalgelände in Neustrelitz beim Immergut Festival.

Ich glaube dran, dass man mehrere Musikzuhause haben kann ( Haldern Pop, I still love you). Ein Hoch und Herz für kleine Festivals!

Hasenschaukel – Die Rettung

Hier ist es etwas still geworden, weil ich mich zur Zeit nicht weit vom Nordpolarkreis in Island befinde. Das heißt aber nicht, dass ich hier abgeschnitten bin von der Welt. Ich beobachte diese sogar ziemlich genau, mit etwas Distanz. Deshalb freut es mich besonders, dass sich in Sachen Hasenschaukel in den letzten Wochen einiges getan hat. Erst hieß es, dass die Hasenschaukel schließen wird, dann dass die Besitzer Anja und Tan auf der Suche nach potentiellen Übernehmern sind und nun scheint ein Rettungsplan geschmiedet zu sein, den es jetzt in die Tat umzusetzen gilt:

Im Mai gibt es diverse Rettungs-Konzerte und -Aktionen. Auf deren Facebook-Seite bleibt ihr immer up to date (auch als nicht Facebook-User). Des Weiteren ist heute die Crowdfunding-Rettungs-Aktion in die zweite, in die Geldsammelphase gegangen. Es werden mindestens 12000 Euro benötigt, um nach dreimonatiger Neugestaltungsphase zum Reeperbahnfestival wieder öffnen zu können. Eigentlich gar nicht so viel Geld, wenn genug Menschen mitmachen. Warum es wert ist, diesen schönen Ort zu erhalten, habe ich hier ausführlich erklärt und auch Anja und Tan tun dies in ihrem kleinen hübschen Video.

SUPPORT YOUR LOCAL LIEBLINGSLADEN (MUSIKLIEBHABERLADEN, LIEBLINGSTRESEN, HERZMENSCHEN)

PASS!ON VICTIM Vol. 5

Eine Liebe zur Musik, eine Liebe zu den Tönen. So könnte der Arbeitstitel der PASS!ON VICTIM-Macher heißen, denn am 25. Januar holt das Hamburger Label popup-records schon zum fünften Mal Bands auf die Bühne, die man beim Reinhören schnell ins Herz geschlossen hat oder sie schnell in selbiges schließen wird, wenn man sich überraschen lassen möchte. Dieses geschah mit mir, als ich mich durch die Dänen von Striving Vines lauschte. Die wohlig warme Stimme hat mich irgendwo dahin gebracht, wo das Feuer knistert, wo es gemütlich ist. Diesmal scheint die kleine feine Konzertreihe unter einem mehr gitarrenlastigen Stern zu stehen, brachten noch Oscar And The Wolf ein paar elektronische Klänge in ihr Live-Set im Oktober letztes Jahr. Denn mit Kevin Devine findet man einen Künstler im Programm, der schon mit Manchester Orchestra unterwegs war (und sein wird auf deren kommender US-Tour) und solo eher die ruhigeren Singer-Songwriter-Töne anschlagen wird. We Invented Paris dagegen heizen dem geneigten Publikum dann wieder etwas ein, bevor das Knust abschließend der Motorbooty Party des Molotow Asyl gewährt und die Füße blutig getanzt werden. Tickets kosten an der Abendkasse 19Euro, aber noch habt ihr Zeit, euch im Vorverkauf für 16,30Euro eine Karte z.B. bei der Theaterkasse Schumacher zu holen.

20:00 – Einlass
20:45 – 21:25 Striving Vines
21:50 – 22:35 Kevin Devine (solo)
23:00 – 23:50 We Invented Paris
0:00 – Motorbooty Party

Lieblingscover: Between The Bars (Elliott Smith)

Eigentlich gibts Songs, die dürften nicht gecovert werden, oder eben nur von den Guten. “Between The Bars” von Elliott Smith ist einer dieser Songs. Doch seit Ewigkeiten mag ich das Cover von Scott Matthew und Holly Miranda besonders gern.

Und auch die sehr unter die Haut gehende Version von Chris Garneau ist eins der guten!

Haldern Pop 2014 – Trailer 1

Alle Jahre wieder zu Weihnachten gibts den ersten Trailer zum längst ausverkauften Haldern Pop 2014.

Ich bin ein bisschen taumelig, nicht nur dem schwindelerregenden Video verschuldet, sondern vor Glück. Denn mit All The Luck In The World, Champs, Fink und Chet Faker ist das alles in der Tat eine tolle Weihnachtsüberraschung.

Rotation 2013: OK Kid

OK KidÜberall liest man sie die Tage: Jahrespolls. Da ich keinen Anspruch und gar keine Möglichkeit habe, alle wirklich “wichtigen” Veröffentlichungen dies Jahr gehört zu haben, kann ich euch nur sagen, welche ich besonders mochte, welche sich bei mir in mein Hirn frästen, aus dem Gehörgang für eine lange Weile nicht mehr rauskamen und an welche ich mich auch jetzt noch positiv erinnere.

OK Kid waren eine dieser Bands, die man ans Herz gelegt bekommt, er nur mit Textzeilen, dann mit ganzen Songs, die sich dann einbrennen. Einen ganzen Frühling und Sommer gehört, verlor ich sie dann aus den Ohren, aber das Konzert im Hamburger Knust hat mich dann wieder auf die richtige Bahn gebracht. Das selbstbetitelte Album der Gießener hat mich wirklich überrascht und umgehauen, denn sie haben da ein ordentliches Stück HipPop mit Trip-Hop und Elektrogespiele vorgelegt. Da werden einem Zeilen wie “Du bist allein, zu zweit, zu dritt, zu viert, zu fünft, zusammen, doch du hörst sie nicht mehr, die Kopfdisko ist heut nicht an.” um die Ohren gehauen, die Füße zucken vom zappeligen Beat getrieben und das Kopfnicken über das entweder aktuelle oder in der Vergangenheit liegende Einverständnis. Das Einverständnis über die in gute Wortspiele verpackte Gesellschaftskritik, die sich ohne hochgehobenen Zeigefinger durch die Songs schlängelt. Es schlängelt sich auch das in Textzeilen gebrachte Bild der Heranwachsenen. Das Finden oder Suchen des Weges, der einen irgendwohin bringen soll. Doch darüber singen können nur die wenigsten, Wortspiele und Doppeldeutigkeiten darüber auch. Hier zeigen OK Kid “Einsatz” und sagen ”Ne gute Line reicht und mir wachsen Flügel”.

Doch Fliegen ist nicht alles was sie können, kennen sie nicht nur das Oben, sondern haben auch schon auf dem Boden gelegen. Aber sie stellen sich wieder her, wenn sie den “Kopf aus der Schlinge einer scheinbar heilen Welt” ziehen.  Die drei, die mittlerweile in Köln wohnen stellen sich Fragen, die sich eine ganze Generation stellen, die Probleme, Irrungen und Wirrungen die am Ende nicht wehtun, jedenfalls nicht der Welt, die wir alle aber für so unglaublich wichtig halten. Wir mit unseren kleinen großen Dingen, die uns bewegen. Gerade letzteres bringen OK Kid in der Ü20-U35-Ode – “Mehr Mehr” – auf den Punkt. Und schaffen am Ende die Antwort auf “Allein, zu zweit, zu dritt…” und geben dem Album ein letztes Mal ein authentisches und lebensbejahendes Ende, frei nach dem Motto “Denn am Ende wird alles wieder gut, und solang es uns nicht gut geht, haben wir auch kein Problem.”Wie die Welt wohl wäre, wenn es Ton, Steine, Scherben noch gäbe, wüssten wir auch gerne. Wir vermuten ein bisschen besser. Aber solange es Bands wie OK Kid gibt, die sich daran erinnern, wird es auch so gehen.

siehe auch concert-news.de

Husum Harbour 2014

Der vergangene Sommer ist nur noch eine schöne Ahnung, aufgefrischt mit Erinnerungen in unseren Köpfen und Fotos auf den Speicherkarten unserer Mobiltelefone oder Kameras, intensiviert mit Gerüchen von Sonnencreme, Seifenblasen und Konfetti in der Luft. Der kommende Frühling scheint noch soooo weit weg und das Vorstellen von zwitschernden Vögeln, paarungsbereitem Kleingetier und blühenden Blumen fällt schwer. Doch die Vorfreude darauf potentiert sich mit den wieder länger werdenden Tagen ab Ende dieses Wintermonats.

Vor allem der 12. April nächstes Jahr sollte ganz fett als Vorfreudeende im Kalender markiert werden, denn an diesem Tag findet das vierte Husum Harbour im Husumer Speicher statt. Wir wären nicht wir, wenn wir euch nicht jetzt schon dieses besondere musikalische Kleinod schmackhaft machen würden, denn soeben wurden uns die Bandbestätigungen ins Ohr geflüstert, die da wären:

Lost Name
Die Höchste Eisenbahn
Town Of Saints
Alin Coen
The Dangers Of The Sea (Sonntags-Akustik-Konzert)

Der Ticketvorverkauf ist bereits gestartet und nach 16 Minuten wurde gemeldet, dass das Kombiticket für Samstag und Sonntag bereits ausverkauft ist. Aber für Samstag (4 Acts) könnt ihr noch Tickets für 16Euro zzg. VVK-Gebühr erwerben. An der Abendkasse wird es ausschließlich das Ein-Tages-Ticket für Samstag zum Preis von 20Euro geben, diese jedoch waren auch schon nach kurzer Zeit am Abend ausverkauft. Tickets bekommt ihr entweder direkt in Husum im Speicher, bei der Theaterkasse Schumacher in Hamburg, oder natürlich auch unter www.reservix.de.

Somit lässt sich nun nur noch wünschen, dass die Tage schnellst wieder länger werden mögen, die Zeit etwas verfliegt, bis wir uns wieder bei frühlingshaften Temperaturen die wunderbaren lila Blüten im Husumer Park anschauen können, nachdem wir den Speicher mit einem lauten Seufzer verlassen werden.

Erstveröffentlicht bei concert-news.de
Ein großer Dank und Riesenlob geht auch dieses Jahr wieder an Denise Henning, die wie immer ein fantastisches Artwork geschaffen hat!

Festivals auf der Vulkaninsel…

Die größte Vulkaninsel der Erde lädt nicht nur immer mehr neugierige Touristen in seine Einöden und zu seinen Naturwundern, sondern auch immer mehr Musikbegeisterte zum über die Grenzen bekannten Iceland Airwaves. Doch hat Island weit mehr als dieses Festival in der vierten Woche im Oktober zu bieten, wo es durchaus schon knackig kalt sein und Schnee fallen kann.

Auch wenn die Sommer wesentlich kühler als bei uns sind, finden auch dort Festivals in diesen Monaten statt. Ach, eigentlich finden da das ganze Jahr über Festivals statt.

Vom 13. bis 15. Februar 2014 findet das Sónar Reykjavik statt und nennt sich selbst “International Festival Of Advanced Music”. Angelehnt ans gleichnamige Sónar, welches jährlich im Juni in Barcelona ausgerichtet wird, bewegt sich das isländische Sónar in und um die Konzerthalle Harpa und heißt bis zu 3500 Gäste aus aller Welt willkommen. Im Februar werden unter anderem folgende internationale und nationale Bands, Musiker und DJs auftreten: Trentemøller, Paul Kalkbrenner, Bonobo, FM Belfast, Starwalker, James Holden, When Saints Go Machine und Hjaltalín.
3-Tagesticket (ohne Flug) für 109Euro.

Im Sommer dann, vom 10. bis 12. Juli 2014 findet auf dem alten NATO-Stützpunkt in Keflavik (praktisch, gleich in Flughafennähe) das ATP Iceland statt. ATP steht dabei für All Tomorrow’s Parties und steht auch für Konzert-Präsentationen, ihr eigenes Label und eben das Festival im Sommer, zu dem zwischen 4000 und 5000 Besucher erwartet werden, Bands für 2014 stehen noch nicht fest (Nick Cave spielte 2013) und ab sofort gibts Tickets ab 95 Euro (Early Bird).

Noch mehr Festivals findet ihr auf der Seite von IMX (Iceland Music Export).

Lieblingscover: 911 (Wycleff Jean)

Am gestrigen Dienstag durfte ich zum zweiten Mal in diesem Jahr einem Konzert der Wahlberlinerin Kat Frankie beiwohnen. Damals noch solo beim Husum Harbour, gestern im großen Saal des Kampnagel. Auch wenn sie den Saal nicht ausverkaufte, die Plätze aber gut gefüllt waren, schaffte sie es zusammen mit ihrer Band, das Publikum zum bedächtigen Lauschen zu bringen.

Gelauscht wurde dieser wahnsinnig schönen Stimme, die jede Art von Räumen ausfüllt, Doch nicht nur das. Bei Kat Frankie hat man immer das Gefühl, dass sie voller Leidenschaft dabei ist. Das steckt nicht nur in ihrer Stimme, sondern ihre ganze Körpersprache gibt sich der Musik hin. Ob sie nun leicht ihre Hände zum Takt bewegt, man ein kaum merkbares Lächeln über ihre Lippen huschen sieht oder sie ausgelassen und mit geschlossenen Augen tanzt: sie ist da und irgendwie voll versunken, in dem was sie tut. Deshalb wächst ihre Fanschar sicher immer mehr an, nicht zuletzt weil man sie beim wunderbaren TVNoir bestaunen oder ihrem letzten Album “Please Don’t Give Me What I Want” lauschen kann.

Ich bin längst infiziert, seit gestern ist sie wieder sehr präsent. Und beim Suchen fand ich folgendes Video zum Wyclef Jean-Song “911, welches durch mich heut um einige Abspielzahlen nach oben geschossen sein muss.

ambivalent: Turboweekend

Das Reeperbahnfestival liegt hinter Hamburg, wir haben das glaub ich alle ganz gut über die Runden gebracht. Ich habe mich gegen ein Bändchen entschieden, für entspanntes vorm Molotow sitzen und die kostenlose Konzerte mitnehmen. Doch wie der Zufall es wollte, hatte ich am letzten Tag doch noch die Möglichkeit, ein paar Bands in den Clubs zu sehen. So kam ich in den Genuss, mir am Reeperbus vier akustische Songs der dänischen Band Turboweekend anzuschauen. Und ja, ich war begeistert, von der Stimmung und der Stimme des Sängers Silas Bjerregaard. Somit fand ich mich, nach einem leider von schlechtem Sound begleiteten Tunng-Auftritt im Knust, im Indra ein, um eben jene Turbwoweekend zu sehen, die ein lauteres energiegeladenes Set versprochen hatten. Das war es. Aber leider war es auch nicht mehr. Die Stimme des Sängers ging unter, seine Posen waren leider im Stil von großen Rockern und manchmal wahnsinnig peinlich. Rein musikalisch zwar alles sehr cheesy, sonst gar nicht so schlecht. Und trotzdem konnte ich es den willenlos tanzenden und jubelnden Mädels nicht gleichtun, blieb aber bis zur letzten Minute, weil ich auf einen Lichtschimmer hoffte. Nur musste ich mir häufiger das Grinsen verkneifen. Vielleicht hält ja ihre EP Shadow Sounds was Silas beim Konzert versprochen hat…